Funktonsdiagnostik / CMD

Etwa 8% der Bundesbürger leiden unter einer CMD, also an einer strukturellen, funktionellen, biochemischen und psychischen Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke.

Wie entsteht eine CMD?

Idealerweise sollten im Schlussbiss beide Köpfchen der Kiefergelenke zentral in der Gelenkgrube sitzen, wobei die Knorpelscheiben zwischen Kieferköpfchen und Gelenkgruben liegen. Dabei sollten die Gelenke symmetrisch zueinander stehen, die Kaumuskulatur auf beiden Seiten dieselbe Spannung und Länge und die Zahnreihen im Seitenzahngebiet rechts und links gleichmäßige Vielpunktkontakte aufweisen. Bei jedem Schluckakt werden unbewusst all diese Parameter vom Gehirn überprüft. Falls Asymmetrien auftreten (z. B. nach dem Legen einer zu hohen Füllung, einer Krone mit zu steilen Höckern, der Verschiebung der Zähne z.B. durch das Durchbrechen der Weisheitszähne), setzt sich ein unwillkürlicher Kompensationsmechanismus in Gang.

Entweder wird der Frühkontakt durch vermehrtes Reiben der Zähne weggewetzt – häufig an blanken Stellen auf frisch gelegten Füllungen zu erkennen – oder der Patient verschiebt den Unterkiefer, bis er wieder beiderseits Vielpunktkontakte an den Zähnen spürt. Allerdings gehen dabei die Symmetrie und die beidseitig gleichmäßige Spannung der Muskulatur verloren, was in einen Teufelskreis münden kann, da das Gehirn immer wieder eine Fehlhaltung registriert. Es entsteht eine Art erlernter Reflex (meist Pressen oder Knirschen mit den Zähnen), der nach einigen Wochen auch bestehen bleibt, wenn in der Zwischenzeit die Ursache beseitigt ist.

Auch Zahnlücken sind bei weitem nicht nur eine Frage der Optik. Jeder fehlende Zahn beeinflusst die Stabilität Ihres Kausystems. Die der Lücke benachbart stehenden Zähne kippen, womit sich deren Höhe ändert und das Gehirn wiederum eine Kompensation in Gang setzt. Nicht nur der Kiefer, sondern der ganze Körper reagiert und kompensiert mit Fehlstellung der Wirbelsäule und des Beckens. So gesehen ist die Wiederherstellung einer harmonischen, stabilisierenden Zahnreihe auch ein wichtiger Beitrag zu Ihrer Allgemeingesundheit.

Eine CMD kann an vielen Erkrankungen beteiligt sein, auch wenn diese vordergründig nichts mit dem Kiefergelenk zu tun haben. So lassen sich bei einer nicht unerheblichen Zahl von Patienten die Symptome von Migräne, Tinnitus, Schwindel und Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates (Rücken, Hüfte, Schultern). Es ist jedoch fast immer die Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachdisziplinen erforderlich, um einen Behandlungserfolg zu erreichen.

Funktionsdiagnostik / CMD in Essen Huttrop. Zahnarzt-Praxis – Zahnärzte Dr.med. dent. Thomas Grundmann und Dr. med. dent Oliver Jens Lang (Südostviertel)

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